Atari 65XE (A) bootet nicht


Atari 65XE (A) bootet nicht

von slx » Mi 24. Feb 2021, 13:19
Mein neuer arabischer 65XE hat sich nach ein paar Minuten verabschiedet.

Wenn man ihn aufdreht, dann hört man ein rhythmisches Knacken, sozusagen ein ganz kurzes Stückchen vom "Boot-Furzgeräusch". Bei jedem Geräusch blinkt die Power LED einmal auf und geht dann wieder aus. Die Frequenz ist etwas 72Hz.

Davor hatte ich den Eindruck, dass Wackeln am Power-Stecker dazu führt, dass der Monitor-Output verschwindet und wieder kommt (aber nicht zum Reboot führt).

Wenn ich statt des ABBUC-Steckernetzteils einem alten Atari-Ziegel CO61763-107 anhänge, dann passiert gar nix. Ein anderer 65XE funktioniert mit beiden Netzteilen, also sollte es nicht an denen liegen.

Was mir mal auf Anhieb eingefallen wäre, ist eine Überprüfung und Nachlösen der Buchse für das Netzteil am Motherboard.

Andere Vorschläge und Tips für die Fehlersuche?

Re: Atari 65XE (A) bootet nicht

von Sleepy » Mi 24. Feb 2021, 14:14
slx hat geschrieben:Bei jedem Geräusch blinkt die Power LED einmal auf und geht dann wieder aus.


Das hört sich so an als wenn im Rechner etwas zu viel Strom zieht und das Netzteil zusammenbricht.

Das Schaltnetzteil versucht dann die Spannung erneut aufzubauen und bricht sofort wieder zusammen -> LED leuchtet immer mal kurz auf.

Bei dem originalen, linearen Netzteil bricht die Spannung sofort zusammen und bleibt auch "down" -> LED bleibt aus.

Wird im Rechner (mit dem linearen Netzteil betrieben) etwas heiß? Manche RAM-Bausteine haben da einen nicht so guten Ruf...

Sleepy

Re: Atari 65XE (A) bootet nicht

von slx » Mi 24. Feb 2021, 15:51
Sleepy hat geschrieben:
slx hat geschrieben:Bei jedem Geräusch blinkt die Power LED einmal auf und geht dann wieder aus.

Wird im Rechner (mit dem linearen Netzteil betrieben) etwas heiß? Manche RAM-Bausteine haben da einen nicht so guten Ruf...


Noch ist er nicht offen....ich melde mich nach Fact-Finding wieder.

Re: Atari 65XE (A) bootet nicht

von Marcus » Do 25. Feb 2021, 12:01
Elektrolytkondensatoren trocknen im Alter gerne aus und wenn man das Gerät dann nach längerer Zeit mal wieder in Betrieb nimmt, können sie einen Kurzschluss erzeugen.
Manchmal auch spektakulär mit lautem Knall, viel Rauch und Gestank.

Re: Atari 65XE (A) bootet nicht

von slx » So 28. Feb 2021, 23:14
Marcus hat geschrieben:Elektrolytkondensatoren trocknen im Alter gerne aus und wenn man das Gerät dann nach längerer Zeit mal wieder in Betrieb nimmt, können sie einen Kurzschluss erzeugen.
Manchmal auch spektakulär mit lautem Knall, viel Rauch und Gestank.

Tja, spektakulär war gar nix. Es geht einfach nicht. Der Magic Smoke ist also entweder unbemerkt entwichen oder noch drin.

D.h. den Kurzschluss sollte ich an den Elko-Kontakten messen können?

Re: Atari 65XE (A) bootet nicht

von slx » So 28. Feb 2021, 23:18
Sleepy hat geschrieben:
slx hat geschrieben:Bei jedem Geräusch blinkt die Power LED einmal auf und geht dann wieder aus.


Das hört sich so an als wenn im Rechner etwas zu viel Strom zieht und das Netzteil zusammenbricht.

Das Schaltnetzteil versucht dann die Spannung erneut aufzubauen und bricht sofort wieder zusammen -> LED leuchtet immer mal kurz auf.

Bei dem originalen, linearen Netzteil bricht die Spannung sofort zusammen und bleibt auch "down" -> LED bleibt aus.

Wird im Rechner (mit dem linearen Netzteil betrieben) etwas heiß? Manche RAM-Bausteine haben da einen nicht so guten Ruf...

Sleepy

Zumindest nach ein paar Minuten mit dem linearen Netzteil ist nix zu bemerken.

Gibt's noch andere Troubleshooting-Ansätze?

Was mir noch aufgefallen ist: Wenn ich an der Netzteil-Buchse messe, komme ich auch direkt bei den Lötkontakten der Buchse nicht auf 5V Spannung, und auch an den "Beinchen" vom Schalter nicht. Messe ich direkt am abgezogenen Stecker sind schon 5V da.

Re: Atari 65XE (A) bootet nicht

von Wosch » So 28. Feb 2021, 23:45
Hi.
Wenn ein Kurzschluss vorliegt kannst du nix messen. Die Spannung vom NT bricht zusammen.
Wie sieht es mit der Spannung an der Netzbuchse bei ausgeschaltetem Schalter aus?
Messe doch mal (ohne Netzteil) an der Netzbuchse gegen Masse im Ohm-Bereich. Wenns da gegen 0 Ohm geht ist irgendwo ein Kurzschluss vorhanden.
Falls ja, wird es spassig. Könnte überall liegen.
Ich hab da mal im Schaltplan nachgeschaut. Da müssten 3 Spulen sein L1, L2 und L3. Die würde ich im Kurzschlussfall nacheinander auslöten und überprüfen ob der KS weg ist. Alle Spulen draussen und KS noch vorhanden: Irgendein Kondensator davor ist defekt
Gruß
Wolfgang

Re: Atari 65XE (A) bootet nicht

von slx » Mi 3. Mär 2021, 19:39
Wosch hat geschrieben:Hi.
Wenn ein Kurzschluss vorliegt kannst du nix messen. Die Spannung vom NT bricht zusammen.
Wie sieht es mit der Spannung an der Netzbuchse bei ausgeschaltetem Schalter aus?
Messe doch mal (ohne Netzteil) an der Netzbuchse gegen Masse im Ohm-Bereich. Wenns da gegen 0 Ohm geht ist irgendwo ein Kurzschluss vorhanden.
Falls ja, wird es spassig. Könnte überall liegen.
Ich hab da mal im Schaltplan nachgeschaut. Da müssten 3 Spulen sein L1, L2 und L3. Die würde ich im Kurzschlussfall nacheinander auslöten und überprüfen ob der KS weg ist. Alle Spulen draussen und KS noch vorhanden: Irgendein Kondensator davor ist defekt
Gruß
Wolfgang

Wenn der Atari ausgeschaltet ist, liegen an der Buchse 5V an, eingeschaltet 0,12V.

Danke für die Tips. Ich hatte L1-L3 für Brücken mit Ferritkern gehalten, aber für das Troubleshooting sollte das ja egal sein.

Re: Atari 65XE (A) bootet nicht

von Sleepy » Do 4. Mär 2021, 07:57
Wenn ich auf der Arbeit einen Schluß Betriebsspannung/Masse suche, (was bei neu produzierten Platinen auch schon mal ein haarefeiner, kaum sichtbarer Ätzfehler sein kann) und es keine offenichtlicher Fehler (Lötbrücke) ist, rücke ich dem mit einer Meßbrücke zu Leibe: Die eine Meßspitze an Masse, mit der anderen dann die andere Leiterbahn "von möglichem Meßpunkt zu Meßpukt hin abtasten". Wird der Widerstand kleiner kommt man dem Schluß näher, wird er größer entfernt man sich von dem Schluß. Bei Verzweigungen wählt man den Weg wo der Widerstand kleiner wird. Irgendwo kommt man an einen Punkt wo es von "kleiner werden" zu größer werden wechselt. Jetzt kann man sich mit der anderen Meßstrippe genauso vortasten. So kann man das Problem einkreisen.

Dazu braucht es aber ein in im Milliohm-Bereich sehr genaues Meßgerät. Ein normales DMM dürfte da nicht reichen.

Einen Ätzfehler kann man in disem Fall wohl auch auschließen :wink: , deshalb müßte es reichen sich auf das abtasten über die "+"- bzw. "GND"-Kontakte der an der jeweiligen Leiterbahn liegenden Bauteile zu hangeln.

Sleepy