Da ich meine Korrespondenz mit The Last Word erledige, das in Verbindung mit einem VBXE einen astreinen 80-Zeichen-Modus bietet, habe ich meinen neuen Rechnenknecht statt mit einem Sophia RGB mit einem VBXE bestückt. Da sich keine richtige Anleitung dazu fand und die Antworten auf auftretende Fragen vetreilt auf viele AA-Beiträge sind, habe ich das ganze zur Hilfestellung etwas zusammengefasst:

Benötigte Materialien:
• Einen laufenden 1088XEL
• VBXE für XE
• Gegebenenfalls eine 5-polige Stiftleiste/Stecker für Position J4
• passender Stecker für J1 (1polig), J4 (1x5polig), J3 und J6 (je 1x4polig) auf der VBXE-Platine
• passender Stecker für J18 (2x5polig) auf der XEL-Platine
• passender Stecker (2x17polig) für den MPBI (J17) auf der XEL-Platine
• 30cm 14poliges Flachbandkabel
• 10cm 10poliges Flachbandkabel
• Diversen „Montagekram“ (Z.B. Abstandsbolzen, Gummifüße, etc.)


ANTIC von XEL entfernen und auf Adapterplatine stecken – Kerbe beachten!


Am VBXE J4 (gewinkelt) gegen geraden, verpolungssicheren Stecker getauscht; bei dem Realan-Gehäuse, das ich verwendet habe, ist der Power-Taster etwas im Weg. J1 mit Stiftleiste 2x4 bestückt.


Damit das ganze mechanisch etwas stabiler wird, nutze ich die zwei im VBXE vorhandenen Bohrlöcher und habe mittels M3-Schrauben + Kunststoffunterlegscheiben passende Kunststoffgewindebolzen befestigt. Die Länge ist so zu bemessen, dass das VBXE im eingesteckten Zustand parallel zur XEL-Platine ist.
Jumper "NTSC/PAL" auf der VBXE-Platine (LS) dem System entsprechend setzen.

Der kleine, transparente Gummifuss (Höhe rund 4mm) soll später dafür sorgen, dass die Adapterplatine mit dem ANTIC nicht aus der Fassung springt. Wird der Fuss eingesetzt, bitte eine freie Stelle zwischen den Bauteilen wählen!


Die Auflagefläche der Kunststoffgewindebolzen auf der XEL-Platine wird mit zwei kleinen selbstklebenden Gehäusefüßen geschützt:


Diese bei der Ermittlung der Bolzenlänge berücksichtigen.

Adapterplatine in den ANTIC-Sockel der XEL-Platine aufsetzen (Achtung: Kerbe nach unten!)

Etwas hakelig fand ich das Aufstecken der VBXE-Platine auf die bereits auf dem XEL-Board steckende Adapterplatine; drückt man die VBXE-Platine einfach in die Adapterplatine hinein, hebelt man diese aus dem ANTIC-Sockel heraus... Um das zu verhindern, habe ich unter dem Bereich, wo die Kontaktleiste zum VBXE ist (also links vom ANTIC-Sockel), ein Paar Abstandsbolzen, die exakt zwischen 1088XEL & Adapterplatine passen, untergeschoben.


Zusammengesteckt sieht das Ganze dann in etwa so aus:


Zum vollständigen elektrischen Anschluss werden noch drei Kabel benötigt.

1) Takt bekommt das VBXE über Pin 2 des Steckers „OSC“ / J20 der XEL-Platine. Dazu wird der Jumper gezogen und der rechte Pin (Pin 2) mit J6 / Pin 1 des VBXE verbunden. Das geht z.B. mit so einem Kabel (1 polig, Kabellänge 5cm):


Das Kabel montiert:


Achtung: Die nebeneinanderliegenden Stecker J3 und J6 auf der VBXE-Platine haben Pin 1 einmal links, einmal rechts!

2) Vier Signale holt sich das VBXE vom MPBI der XEL-Platine:


Dazu habe ich ein Kabel angefertigt, welches sich auf dem MPBI bzw. dem darauf steckenden CF-Interface aufstecken lässt: Neben dem Abgriff der vier Signale für das VBXE speise ich hier noch den Ton einer MIDI-Karte ein. Da nur einige Signale im unteren Bereich des MPBI benötigt werden, habe ich ein 14polige Flachbandkabel mit 30cm Länge angeschlagen. Achtung: Das Kabel wird nicht ab Pin 1 angeschlagen, sondern am unteren Ende des Pfostensteckers! Die Adern werden getrennt und die nicht benötigten Adern (wenn man sich sicher ist die richtigen erwischt zu haben!) am Pfostenstecker abgetrennt.

Gesamtes Kabel:


Pfostenstecker auf CF 3 / MPBI:


Einzelne Ader (30cm) an VBXE / J1 / Pin 8:


Stecker an VBXE / J3:


3) Das RGB-Bild geht über dieses Kabel (10 poliges Flachbandkabel, Kabellänge 14cm) zur XEL-Platine:


Achtung: An dem 10poligen Pfostenstecker ist hier ein 9poliges Kabel angeschlagen; rote Ader auf Pin 1, Pin 10 ist hier frei (das Kabel hatte ich mit dem Stecker zufällig in der Grabbelkiste):


Das VBXE-seitige Ende:


Mit CF 3, VBXE & Sophia DVI (von links nach rechts) eingebaut sollte das Ganze dann in etwa so aussehen:


Damit VBXE & Sophia, falls das Gehäuse mal aus irgendeinem Grund fallen sollte, an ihrem Platz bleiben, werden sie mit Abstandsbolzen fixiert. Diese sind an dem dem Gehäuse beiliegenden Festplattenhalter befestigt:


Passender Weise hat das Blech an genau der richtigen Stelle zwei Bohrungen für Schrauben:


Die Bolzenlänge ist mit Hilfe von Kunststoffunterlegscheiben so „eingestellt“, dass gerade eben kein Druck auf die Platinen ausgeübt wird! Auf den XEL-IC U20 (der unter der Sophia-Platine) klebt ein Stückchen Kunststoff, auf dem Sophia aufliegt:


Damit wäre der Einbau abgeschlossen und dem ersten Test steht nichts mehr im Weg.

Ich hatte anfangs etwas Probleme damit, dass das VBXE nicht richtig im ANTIC-Sockel steckte; beim Aufstecken des VBXE auf die zuerst montierte Zwischenplatine hat sich diese wieder aus dem ANTIC-Sockel des XEL gelöst.

Edit: Ich habe zwischenzeitlich die LC-IC-Fassung, in der das VBXE steckte, gegen einen Präzisionssockel getauscht. Da sitzt die Adapterplatine fester drin. Grundsätlich bevorzuge ich die normalen IC-Sockel; die sind etwas toleranter was die IC-Beinchen angeht und es läßt sich zur Not mal ein einzelner Federkontakt tauschen.


Das hat sich in Grafikfehlern oder nicht erkannten Laufwerken / Fehlern beim Zugriff auf die CF-Karte geäußert.

Edit: Wie sich herausstellte, lagen die sporadischen Probleme mit der CF-Karte wohl eher an einem minderwertigen CF-Karten-Halter als an dem Sockel. Das die Ladeprobleme nach dem Wechseln des IC-Sockels erst mal verschwunden waren, war vermutlich Zufall.

Zusatz: Inzwischen gibt es eine CF-3-Platine mit extra Abgriffen für VBXE, Audio-In (für Midi) und weiteren Abgriffen. Damit gestaltet sich der Anschluß des VBXE einfacher als mit dem gefrickelten Pfostenstecker.

Viel Erfolg!