ATPP: Atari Tape Preservation Projekt
von Erhard » Mo 20. Aug 2018, 14:34Hallo,
ob es ein solches gibt oder nicht weiß ich nicht. Es gibt zwar ein A8 Preservation Projekt, da sind auch Cassetten in der Liste, aber ob Tapes (Cassetten) wirklich dabei sind, weiß ich auch nicht. Und herunterladen um eingene defekte Cassetten zu reparieren kann man da freilich sowieso nicht.
Auf Grund von Ladeschwierigkeiten habe ich für mich ein folgendes Verfahren entwickelt. Das betrifft derzeit Cassetten ohne Kopierschutz.
- die Datencassette kommt in ein HiFi Tapedeck und das Audiosignal wird am PC in Stereo, 16 Bit, 44k1 als Wave-Datei aufgenommen. Der Pegel sollte möglichst hoch sein, jedoch an keiner Stelle die 100% Grenze überschreiten
- von der Wave-Datei wird der rechte Kanal in eine Mono-Datei kopiert. Hierbei müssen Störungen weggeschnitten bzw durch Stille ersetzt werden
- die so bearbeitete Mono-Datei wird mittels WAV2CAS / A8CAS umgewandelt. Dabei erhält man eine .HEX-Datei, in der man die Datenblöcke zeilenweise lesen und auf Fehlerfreiheit prüfen kann
(da WAV2CAS nicht unter x64 läuft und ein paar weniger Möglichkeiten hat, verwende ich A8CAS)
- sind noch Fehler in der .HEX Datei zu erkennen muß man schauen, ob man die Mono-Wave Datei noch weiter bereinigen kann. Gegebenenfalls muß man eine neue Aufnahme von der Seite B der Cassette machen in der Hoffnung, daß da das Gleiche drauf ist - jedoch ohne die Störung
- hat man eine .HEX-Datei ohne Fehlermeldungen, kann man die Daten noch aufhübschen. Alle langen IRGs auf 19500 ms und alle kurzen IRGs auf 265 ms, zum Beispiel. Und die Baudrate auf 600.
- danach kann man die .HEX-Datei mit A8CAS in eine .CAS-Datei umwandeln. A8CAS könnte hier auch direkt eine neue Wave-Datei erzeugen, allerdings macht das Altirra in zwei Punkten besser: Altirra steuert das Volumen nicht zu 100% aus (und verhindert so eventuelles Klipping) und Altirra schreibt am Datenende noch 3 Sekunden SPACE, während A8CAS mit dem letzen Bit quasi direkt abbricht.
- also die erzeugte .CAS-Datei mit Altirra (3.0) verbinden und über die Funktion "Export Audio Tape" abspeichern.
- die von Altirra erzeugte Wave-Datei am Computer abspielen (Lautstärkeregler so, daß die Soundkarte auf keinen Fall übersteuert wird) und mit dem HiFi-Tapedeck auf Cassette bei -1 bis 0 dB aufnehmen. Bei der Aufnahme das Band bis zum Ende durchlaufen lassen, damit eventueller Schrott am Ende vernichtet wird.
So, nun hat man eine neue Aufnahme in guter Qualität.
Bevor man die Cassette neu aufnimmt kann man das Ganze noch testen. Zum Beispiel:
- die .CAS Datei mit Altirra laden. Startet das Spiel richtig?
- die .WAV Datei mit Altirra laden. Startet das Spiel richtig?
- die .CAS Datei mit APE laden und das Spiel mit einem echten Atari Computer booten.
Außerdem kann der Emulator SDrive meines Wissens auch .CAS Dateien.
Ferner bietet es sich an, vielleicht nur eine Seite der Cassette neu zu beschreiben.
Dann gibt es noch ein paar Feinheiten:
- war im Original das Datensignal auf beiden Audiospuren? Dann kann man im Fehlerfall beim rechten Kanal auch versuchen, den linken Kanal zu extrahieren
- beim Erzeugen der neuen Aufnahme kann man sich überlegen, ob der linke Kanal das Datensignal enthalten soll oder nicht. Das entscheidet dann darüber, ob beim Laden der Cassette der Atari den Datenton im Lautsprecher wiedergibt oder nicht. Ist der linke Kanal stumm, hat man aber hier auch keine Daten, auf die man im Notfall zurückgreifen kann.
Prüfsummen
---------------
Hier muß noch überlegt werden. Prüfsummen über die Dateien sind nicht so ohne Weiteres sinnvoll, da die .HEX und .CAS Dateien neben den Daten auch Zeitwerte beinhalten. Für ungeschütze Standardcassetten könnte man sich darauf festlegen, daß Prüfsummen unter der Voraussetzung berechnet sind, daß alle langen IRGs 19000 ms und alle kurzen IRGs 265 ms betragen. Damit müßten sich vergleichbare Prüfsummen ergeben. Alternativ könnte man die reinen Datenblöcke extrahieren und darüber die Prüfsummen berechnen.
Wenn man das Ganze ordentlich archivieren will, sollte man auf jeden Fall
- die original Wave-Datei aufheben
- einen guten Farbscan des Covers und der Casstte machen (jeweils beide Seiten)
- eine Textdatei mit Spielename, Softwarefirma, Erscheinungsjahr usw erstellen
Erhard
ob es ein solches gibt oder nicht weiß ich nicht. Es gibt zwar ein A8 Preservation Projekt, da sind auch Cassetten in der Liste, aber ob Tapes (Cassetten) wirklich dabei sind, weiß ich auch nicht. Und herunterladen um eingene defekte Cassetten zu reparieren kann man da freilich sowieso nicht.
Auf Grund von Ladeschwierigkeiten habe ich für mich ein folgendes Verfahren entwickelt. Das betrifft derzeit Cassetten ohne Kopierschutz.
- die Datencassette kommt in ein HiFi Tapedeck und das Audiosignal wird am PC in Stereo, 16 Bit, 44k1 als Wave-Datei aufgenommen. Der Pegel sollte möglichst hoch sein, jedoch an keiner Stelle die 100% Grenze überschreiten
- von der Wave-Datei wird der rechte Kanal in eine Mono-Datei kopiert. Hierbei müssen Störungen weggeschnitten bzw durch Stille ersetzt werden
- die so bearbeitete Mono-Datei wird mittels WAV2CAS / A8CAS umgewandelt. Dabei erhält man eine .HEX-Datei, in der man die Datenblöcke zeilenweise lesen und auf Fehlerfreiheit prüfen kann
(da WAV2CAS nicht unter x64 läuft und ein paar weniger Möglichkeiten hat, verwende ich A8CAS)
- sind noch Fehler in der .HEX Datei zu erkennen muß man schauen, ob man die Mono-Wave Datei noch weiter bereinigen kann. Gegebenenfalls muß man eine neue Aufnahme von der Seite B der Cassette machen in der Hoffnung, daß da das Gleiche drauf ist - jedoch ohne die Störung
- hat man eine .HEX-Datei ohne Fehlermeldungen, kann man die Daten noch aufhübschen. Alle langen IRGs auf 19500 ms und alle kurzen IRGs auf 265 ms, zum Beispiel. Und die Baudrate auf 600.
- danach kann man die .HEX-Datei mit A8CAS in eine .CAS-Datei umwandeln. A8CAS könnte hier auch direkt eine neue Wave-Datei erzeugen, allerdings macht das Altirra in zwei Punkten besser: Altirra steuert das Volumen nicht zu 100% aus (und verhindert so eventuelles Klipping) und Altirra schreibt am Datenende noch 3 Sekunden SPACE, während A8CAS mit dem letzen Bit quasi direkt abbricht.
- also die erzeugte .CAS-Datei mit Altirra (3.0) verbinden und über die Funktion "Export Audio Tape" abspeichern.
- die von Altirra erzeugte Wave-Datei am Computer abspielen (Lautstärkeregler so, daß die Soundkarte auf keinen Fall übersteuert wird) und mit dem HiFi-Tapedeck auf Cassette bei -1 bis 0 dB aufnehmen. Bei der Aufnahme das Band bis zum Ende durchlaufen lassen, damit eventueller Schrott am Ende vernichtet wird.
So, nun hat man eine neue Aufnahme in guter Qualität.
Bevor man die Cassette neu aufnimmt kann man das Ganze noch testen. Zum Beispiel:
- die .CAS Datei mit Altirra laden. Startet das Spiel richtig?
- die .WAV Datei mit Altirra laden. Startet das Spiel richtig?
- die .CAS Datei mit APE laden und das Spiel mit einem echten Atari Computer booten.
Außerdem kann der Emulator SDrive meines Wissens auch .CAS Dateien.
Ferner bietet es sich an, vielleicht nur eine Seite der Cassette neu zu beschreiben.
Dann gibt es noch ein paar Feinheiten:
- war im Original das Datensignal auf beiden Audiospuren? Dann kann man im Fehlerfall beim rechten Kanal auch versuchen, den linken Kanal zu extrahieren
- beim Erzeugen der neuen Aufnahme kann man sich überlegen, ob der linke Kanal das Datensignal enthalten soll oder nicht. Das entscheidet dann darüber, ob beim Laden der Cassette der Atari den Datenton im Lautsprecher wiedergibt oder nicht. Ist der linke Kanal stumm, hat man aber hier auch keine Daten, auf die man im Notfall zurückgreifen kann.
Prüfsummen
---------------
Hier muß noch überlegt werden. Prüfsummen über die Dateien sind nicht so ohne Weiteres sinnvoll, da die .HEX und .CAS Dateien neben den Daten auch Zeitwerte beinhalten. Für ungeschütze Standardcassetten könnte man sich darauf festlegen, daß Prüfsummen unter der Voraussetzung berechnet sind, daß alle langen IRGs 19000 ms und alle kurzen IRGs 265 ms betragen. Damit müßten sich vergleichbare Prüfsummen ergeben. Alternativ könnte man die reinen Datenblöcke extrahieren und darüber die Prüfsummen berechnen.
Wenn man das Ganze ordentlich archivieren will, sollte man auf jeden Fall
- die original Wave-Datei aufheben
- einen guten Farbscan des Covers und der Casstte machen (jeweils beide Seiten)
- eine Textdatei mit Spielename, Softwarefirma, Erscheinungsjahr usw erstellen
Erhard